Jiandao - 剑道 - Weg des Schwertes

Jiandao ist auch als „Jijian“ (Schwertkampf) oder „Jianshu“ (Schwertkunst) bekannt. Dieser Begriff bedeutet das Fechten mit dem Schwert als Waffe. Er findet schon im Hanshu (Buch von Han - Traktat über Strafen und Gesetze) mehrmals Erwähnung, wurde aber nach den Sui- und Tang-Dynastien sehr selten angewendet. Momentan wird es in den Formen „Jianshu“ genannt. Für den Schwertkampf verwendet man die Begriffe „Jijian“ oder „Pijian“ (Hackendes Schwert). Die japanische Schwertkunst wird allerdings immer noch „Kendo“ (oder auf chinesisch - Jiandao) genannt.

Schon während den Zeiten der „Frühlings- und Herbstannalen“ und „Streitenden Reiche“, wurde dem Fechten eine große Bedeutung im Leben beigemessen. Es wurden schon damals Schwerter von hoher Qualität geschmiedet und die Schwertkunst an sich war sehr verbreitet. Es gab sehr viele Menschen, die über viele Kenntnisse im Fechten verfügten. Diese Menschen nannte man „Jianke“ (Schwertmeister) oder „Jianshi“ (Schwertkämpfer). Zu Zeiten von Han und Jin war Jiandao schon gediehen. Selbst hochgebildete Menschen haben damals das Fechten praktiziert. Zu Zeiten der Song- und Tang-Dynastien hatten sowohl bürgerliche als auch kriegerische Künste eine große Bedeutung. Später legte man allerdings immer mehr Wert auf Wissenschaft und Bildung und Jiandao wurde aus der praktischen Kampfmethode zu einem „Tanzen mit den Schwertern“ umgewandelt. Im modernen Wushu benutzt man das Fechten mit den Schwertern im Einzel- und Partnertraining von Formen, wobei der kämpferische Aspekt, im Vergleich zu den alten Epochen, weniger von Bedeutung ist.