Huaquan - 华拳 - Die Faust der Blumen

Huaquan ist ein Wushu Stil, dessen Name vom Begriff „Sanhua Guanyi“ („Drei Blumen dringen als eins durch“) stammt. Unter drei Blumen versteht man laut „Huaquan Pu“ („Das Register von Huaquan“) - Jing (Essenz), Qi (Energie) und Shen (Geist). Die ursprüngliche Quelle des Stils ist unklar, aber in der Neuzeit wurde er in Shandong, Henan, Hebei, Jiangsu, Zhejiang und Shanghai entwickelt.

 

Huaquan hat 4 Besonderheiten:

  1. Symmetrie und Genauigkeit
    Die Bewegungen sollen links wie rechts symmetrisch und genau sein, unabhängig von der Durchführung gerader oder kreisender Techniken. Es gibt keine krummen, fahrigen oder chaotischen Bewegungen.

  2. Gesamter Kraft- und Energieeinsatz
    Gesamter Kraft- und Energieeinsatz des ganzen Körpers in ununterbrochenen Bewegungen.

  3. Bewegung und Ruhe im Wechsel
    In der Bewegung muss Schnelligkeit sein, in der Ruhe Stabilität.

  4. Härte und Weiche als Kombination, Fülle und Leere als Unterscheidung
    Die Bewegungen können hart oder weich sein, schnell oder langsam. Der Körper kann gestreckt oder geballt sein, kann ziehen oder loslassen. 

 

Die folgende Auflistung bezeichnet die jeweiligen Techniken:

 

Handtechniken Beintechniken
  • Chong (stürmen)
  • Ge (widerstehen)
  • Shan (mit einem Fächer wedeln)
  • Pai (klatschen)
  • Tui (schieben)
  • Jia (abstützen)
  • Zhe (bedecken)
  • Kan (fällen)
  • Jia (einklemmen)
  • Pi (hacken)
  • Zhua (ergreifen)
  • Tiao (schultern)
  • Qin (feststecken)
  • Chuan (durch etwas gehen)
  • Liao (hochraffen)
  • Tuo (in der Hand halten)
  • Yao (schwanken)
  • Ye (hineinstecken)
  • Zhai (abreißen)
  • Zai (hinfallen)
  • Kua (etwas über der Schulter tragen)
  • Ti (mit dem Fuß stoßen)
  • Tan (schleudern)
  • Sao (fegen)
  • Bai (schwenken)
  • Gou (der Haken)
  • Deng (auf etwas treten)
  • Cai (auf etwas treten [anderes Schriftzeichen als Deng])
  • Chuai (gegen jemanden treten)
  • Fei (fliegen)
  • Guai (abbiegen)
  • Kua (überschreiten)
Schritttechniken Oberkörpertechniken
  • Xing (sich fortbewegen)
  • Ji (angreifen)
  • Ta (auf etwas treten)
  • Dao (einstürzen)
  • Tiao (hüpfen)
  • Chi (über jemanden spötteln)
  • Cha (einsetzen)
  • Rao (aufwickeln)
  • Jin (eintreten)
  • Che (zurücktreten)
  • Shan (blitzen)
  • Zhan (entfalten)
  • Zhe (falten)
  • Fan (umkippen)
  • Zhuan (sich drehen)
  • Tan (erkunden)
  • Suo (schrumpfen)
  • Ting (sich aufrichten)

 

 

Die Technik wird mit folgenden 12 Schriftzeichen beschrieben:

 

  • Cheng (abstützen)
  • Bo (bewegen)
  • Zhang (aufspannen)
  • Zhan (entfalten)
  • Gou (der Haken)
  • Kou (einbehalten)
  • Qiao (sich biegen)
  • Beng (hüpfen)
  • Ding (auf dem Kopf tragen)      
  • Ta (einfallen)
  • Shou (annehmen)
  • Chen (sinken)

 

 

Bei der Atmung werden folgende 4 Methoden eingesetzt:

 

Ti (heben) Tuo (ein wenig heben) Jui (sammeln) Chen (sinken)
Beim Aufstehen Qi heben Beim Anhalten ein wenig heben Beim Kraftauswurf sammeln Beim Absteigen senken

 

 

Die folgenden 12 Modelle bezeichnen in Form von Vergleichen, worauf beim Training von Huaquan zu achten ist:

  • In Bewegung sein wie Donner
  • Ruhig sein wie Wasser
  • Aufstehen wie ein Affe
  • Fallen wie ein Huhn
  • Stehen wie ein Nagel
  • Aufgerichtet sein wie eine Kiefer
  • Sich drehen wie ein Rad
  • Sich biegen wie ein Bogen
  • Schnell sein wie der Wind
  • Langsam sein wie ein Adler
  • Leicht sein wie ein Blatt
  • Schwer sein wie Eisen

 

Im Kampf gilt folgender Leitsatz:

„als erstes - Mut, als entscheidendes - Qi“

Es wird der Versuch unternommen die Grausamkeit, die Brutalität, die Dringlichkeit, die Weisheit, die Ordnung, die Rechtzeitigkeit, die Ruhe und das Nichts zu erreichen.

 

Zum Taolu von Huaquan gehören Formen der Anfangsstufen, der mittleren Stufen und der hohen Stufen. Dazu zählen auch Formen mit Säbel, Speer, Schwert und Stock sowie Duilian Taolu.

Der bekannteste Meister von Huaquan aus der Moderne war Cai Longyun.