Chenshi Taijiquan - 陈式太极拳 - Chen Stil der Faust des größten Extrems
Chenshi Taijiquan ist eine der Taijiquan Richtungen. Chenshi ist aufgeteilt in Laojia (das alte Gestell) und Xinjia (das neue Gestell).
Laojia wurde Anfang der Qing-Dynastie entwickelt. Es stammt von Chen Wangting aus der Provinz Henan, Kreis Wenxian, aus dem Dorf Chenjiagou. Früher gab es 5 Taolu, auch Shisanshi (13 Techniken) genannt. Außerdem gab es jeweils eine Form aus 108 Bewegungen vom Changquan (Lange Faust) und von Paochui (Kanonenschläge). Das Chenshi Xinjia wurde von Chen Changxing entwickelt.
Modernes Chenshi Taijiquan besteht aus zwei Formen: Diyilu (die erste Bahn) und Dierlu (die zweite Bahn).
Die Alleinstellungsmerkmale von Diyilu lassen sich wie folgt beschreiben:
"man ist hauptsächlich weich. Diese Weichheit stammt aus der Entspannung, trotz dessen trägt sie Härte in sich. Die Kraft schöpft man aus der Bewegung des Qi. Die umwickelnden Kraft bildet den Hauptteil des Trainings, Fajin (Kraftauswurf) ist sekundär. Man versucht die Bewegungen zu verlangsamen und die Kraft mittels der Vorstellung von Qi zu generieren. Der Körper ist ganzheitlich, innen und außen, und alles bewegt sich in einer Bewegung. Gleichzeitig versucht man die Arme mit dem Oberkörper zu führen und mit den Beinen zu koordinieren. Die Bewegungen werden durch kurze statische Momente voneinander getrennt und wandeln sich ununterbrochen, dabei wird man weich, langsam und stabil."
Die Alleinstellungsmerkmale von Dierlu lassen sich wie folgt beschreiben:
"man beginnt mit entspannter Weichheit. Die Härte beinhaltet auch die Weichheit. Das wichtigste ist der harte Kraftauswurf. Es sind Bewegungen, wie Laufen und Sprünge, Schritte mit schnellen Drehungen und stampfende Beine, bei denen man hart und schnell wird. Die Prinzipien des Trainings und der praktischen Methoden sind folgende: Yi (Absicht), Qi und Shen (Geist) sind koordiniert. Yi führt Qi. Die Lende ist die Quelle der Bewegungen. Mit der Lendendrehung wird auch die Wirbelsäule gedreht und damit werden alle anderen Körperteile geführt."
Im Tuishou von Chenshi Taijiquan sind die wichtigsten Prinzipien das Umwickeln und das Kleben. Darüber hinaus verwendet man die Methoden Peng, Lü, Ji und An, um den Gegner über die Kunst statt über die Kraft zu besiegen. Man sucht nach dem passenden Moment, benutzt die Kraft des Gegners und folgt ihr, um ihn dann zu kontrollieren.